Welchen Nutzen bringt eine Waldbodensanierung?
Wenn zum Beispiel auf einem versauerten, sekundären Nadelwald eine klimafitte Waldgesellschaft mit anspruchsvolleren Laubbaumarten etabliert werden soll, kann eine vorhergehende Waldbodensanierung helfen. Denn viele Laubbaumarten haben einen höheren Anspruch an den pH-Wert. Oftmals gibt es aus diesem Grund Probleme bei der Aufforstung mit Laubholz, weil die Böden zu sauer sind.
Magnesiummangel in Fichtenwaldböden, in denen Schadausprägungen durch Krankheitserreger (z.B. Sirococcus) zum Vorschein kommt, kann mittels Waldbodensanierung und Entnahme stark befallener Individuen gemildert und somit der Zuwachs gesteigert werden. Durch eine Waldbodensanierung kann auch das Bodenleben und somit ein aktiver Humus gefördert werden. Die Erhöhung des pH-Wertes kann zu einer besseren Durchwurzelung und damit einhergehend zu einer besseren Wasser- und Nährstoffversorgung für die Pflanzen führen.
Auch die Bestandesstabilität wird durch Waldbodensanierung gefördert. Durch das angeregte Bodenleben gibt es neben der Humusaktivierung auch mehr Poren im Boden und dadurch kann das Wasser vom Boden besser aufgenommen werden. Das Wasser wird im Boden besser gehalten und steht den Bäumen zur Verdunstung zur Verfügung. Ein unerwünschter oberflächlicher Abfluss, der bei Starkregenereignissen zu Hochwässern und Murenabgängen führt, kann auf diese Weise wesentlich abgemildert werden.
Ein langjähriger Sanierungsversuch in einem österreichischen Forstbetrieb hat gezeigt, dass sich wenige Jahre nach der Waldbodensanierung erste positive Folgen zeigen, welche bis zu 35 Jahre anhalten. Laut dem Versuch rechnet sich eine Waldbodensanierung nach 6 bis 10 Jahren. Es wird ein Kalkungsintervall von 20 Jahren für eine dauerhafte Wirkung empfohlen.
Bildquelle: Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft
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